Facebook ist ja ein gewaltiger Tummelplatz, auf dem viele Menschen
schnell erreicht werden können. Und dabei muss es nicht anonym oder
oberflächlich bleiben.
Ich begegne auf Facebook wirklich vielen Menschen persönlich, und
wenn es möglich ist, treffe ich sie auch gerne in Tunesien oder in Europa. Es
sind für mich keine virtuellen Freundschaften, wie man das Facebook so oft
nachsagt, denn es hängt ja von der einzelnen Person bzw. Begegnung ab. Mir ist
es wichtig, dies auch weiter zu leben, Menschen aus aller Welt kennen zu
lernen, real und am Liebsten natürlich sich irgendwann
einmal von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen.
Wer weiß, meine Reise beginnt gerade erst.
Im Laufe meines Seins auf Facebook, das sind jetzt drei Jahre,
habe ich verschiedene Formen der Kommunikation kennen gelernt.
Da gibt es:
- das "Hallo wie
geht's", oder "Ich möchte dich näher kennen lernen, hier ist
meine Email-Adresse..." usw.,
- der nette Bildertausch, die
Likes, ohne dass man näher aufeinander eingeht,
- der Austausch von
Freundlichkeiten, lieben Worten, Anteilnahme, Ermutigungen,
- aber auch die wirkliche
Begegnungen von Herz zu Herz mit tiefgehenden
FB"Gesprächen", Telefonaten oder Gesprächen per Skype
mit gegenseitigem Unterstützen, Dasein, Erzählen, Lachen, und
manchmal auch Weinen, so wie eben eine Freundschaft sein kann und soll.
- Und dann gibt es natürlich
auch geschäftliche Kontakte, die über Facebook entstanden sind, oder
anders herum haben sich Geschäftspartner auch auf Facebook vernetzt. Dies
kann ja sehr vorteilhaft sein, Synergien erzeugen usw.
Ja und die Kommunikation ist sehr einfach und geht sehr schnell
vonstatten. Mal schnell eine PN um etwas kurz abzuklären, zu verabreden usw.
Allerdings besteht auf Facebook die Gefahr, dass Konversation in
reine Unterhaltung ausartet.
Das kann ja ganz nett sein, doch hat da wirklich jeder jederzeit
Zeit und Lust zu?
Das Problem ist, dass einen der Chat genau wie ein Anruf in einem
engen persönlichen Umfeld antrifft, so wie wenn in der Wohnung das Telefon
klingelt. Da ist er nun, der Anruf, die Chatanfrage, ganz präsent. Und was nun?
Da kann man leicht in die Facebook Falle tappen und sich noch
Stunden später im Chat wieder finden.
Obwohl, da war doch was? Eigentlich wollte ich doch ... tun, habe
ich glatt vergessen. Oder man schreibt dort und hat das, was man eigentlich tun
wollte, im Nacken sitzen, bekommt Stress, ist weder hier noch dort. Habe ich
selbst schon alles erlebt. Klar sonst würde ich das ja hier nicht schreiben können.
Also:
1. Es
ist meine Entscheidung, ob ich antworte oder nicht, genau so wie
ich entscheide, ob ich den Hörer von Telefon nehme.
2. Ich
kann ebenso entscheiden, wie ich den Chat, das
Gespräch führen möchte, und klar zum Ausdruck bringen, was für mich
ok ist und was nicht.
Nehme ich dann den Chat an, in der Absicht, z.B. eine kurze Frage
schnell zu klären, ist das eine Sache. Kommt dann aber eine Lawine von
Fragen oder ... auf mich zu, obwohl ich ja nur die eine kurze Frage ebenso kurz
beantworten wollte, läuft es für mich aus dem Ruder, wenn ich nicht ganz
klar bei mir bin.
Und genau da ist oft der springende Punkt. Hier besteht
Handlungsbedarf, um mich abzugrenzen!
Damit es nicht aus dem Ruder läuft:
- Also, wenn es um geschäftliche
Angelegenheiten geht, bitte ich meine Partner, mir per Email zu schreiben.
Dies hat den Vorteil, dass Erklärungen in Email-Form allermeist
rechtswirksam sind, auf jeden Fall aber Beweiswert haben.
- Bei Fragen bitte ich darum,
die Liste mit den Fragen in einer E-Mail zu übermitteln, damit ich die
gelisteten Fragen in Ruhe beantworten kann. Das hat den Vorteil, dass der
Fragesteller das Ganze kanalisiert,
im Gegensatz zu Facebook, wo es doch oft reichlich konfus zugeht, eben
weil ja auch der andere eben mal schnell dies und das fragen
wollte. Außerdem kann ich die Fragen aufgreifen und in ein FAQ
stellen. Das hilft dann in Zukunft auch anderen Partnern, und mir
natürlich auch.
- Freunde kann ich darauf
verweisen, dass ich gerade arbeite, einen Termin wahrnehmen muss, ... und
deshalb keine Zeit habe. Ich kann mit ihnen einen anderen Zeitpunkt
verabreden. So wie im richtigen Leben.
- Und ich nehme es mir in einem
Chat auch heraus zu sagen, dass ich zu müde bin oder gerade gar keine Lust
habe, zu chatten.
Wichtig ist, bei
sich zu bleiben und
nicht in "das große schwarze Internetloch mit
Staubsaugerfunktion" hineinzufallen.
Ist doch eigentlich ganz einfach, oder?
Jetzt bin ich gespannt:
Was für Erfahrungen habt Ihr gemacht?
Wie geht Ihr mit dem Thema um?
Teilt doch bitte Eure Erfahrungen in einem Kommentar.
Liebe Grüße aus meinem SEIN
Martina